Dalsnibba, Adlerkehren & das kühle Nass

– Geiranger –

Heute wurde ich zum ersten Mal nicht vor meinem Wecker wach. Und ich würde lügen, wenn ich beim Klingeln nicht gedacht hätte, dass ich gerne einfach weiter geschlafen hätte. Aber als ich die Vorhänge öffnete, wußte ich warum ich aufgestanden war. Vor unserem Balkon ragten riesige Berge aus dem Wasser. Den Gipfel konnte man aus der Kabine nicht sehen. Schnell machten SID und ich uns fertig und raus ging es auf den Balkon. Leny und Lya schlummerten friedlich und bekamen weder mit, dass wir uns unterhielten, noch das es auf einmal hell in der Kabine war. 

Der Ausblick war einfach überwältigend und nicht ohne Grund sagt man wohl, dass es die imposanteste Einfahrt eines Kreuzfahrtschiffes, in einen Fjord ist. 

Die absoluten Highlights in diesem Fjord sind das riesige Trollgesicht, welches einen von einem Felsen anschaut und natürlich der Wasserfall bzw. die Wasserfälle „Die 7 Schwestern“. Damit wir gemeinsam den Troll sehen konnten, weckten wir unsere Mädels und pünktlich standen wir zu viert auf dem Balkon, als wir das Gesicht entdeckten, während das Schiff sich weiter durch den Fjord schlängelte.

Bald konnten wir den Hafen von Geiranger sehen und liefen los zum Fuego Restaurant. Tatsächlich waren wir die ersten Gäste und hatten einen tollen Ausblick von unserem Frühstückstisch auf den Hafen und den Sea Walk. In aller Ruhe genoßen wir das entspannte Frühstück, bevor wir auf Deck 16 gingen um zu schauen, wie der Sea Walk ausgefahren wurde. Lya und ich machten es uns im Beach Club bequem, während SID und Leny auf das höchstgelegene Außendeck (Deck 16) gingen, um das Spektakel etwas genauer zu beobachten. 

Als der Kapitän den Landgang frei gab, gingen wir bepackt mit den Kindersitzen von Bord in Richtung Ausflugsbusse. Schnell fanden wir unseren Bus und nahmen Platz. Diesmal wurde der Bus von Hans gefahren und auch wenn Lya fest davon überzeugt war, dass die Reiseführerin dann Anna sein müsse, hieß die junge Dame Clara.Alle wurden durchgezählt und dann setze sich der Bus auch schon in Bewegung. Wir fuhren den Berg hinauf und auf 350m ü. N. gab es den ersten Stopp. Was man hier sehen konnte, war schon wirklich beeindruckend. Aber wir wußten ja, dass wir noch viel höher, auf den Dalsnibba, fahren werden und wir mit etwas Glück, sofern es nicht nebelig ist, einen wunderschönen Ausblick, in den Fjord, haben werden. Clara erzählte, ebenso wie Peter gestern, einige Fakten über die Umgebung. Aktuell leben nur 600 Menschen in Geiranger, in die Schule gehen 27 Schüler:innen und 14 Kinder besuchen den Kindergarten. Es gibt weder eine Polizei-, noch eine Feuerwehrstation; diese sind aber bereits in Planung und sollen noch gebaut werden. Der Arzt hat nur mittwochs geöffnet und das nächste Krankenhaus ist 2,5 Std. entfernt. 

Tatsächlich muss ich sagen, wäre ich lieber nochmal mit Alf gefahren, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Hans die Situation nicht immer so ganz unter Kontrolle hatte. Aber auch er fuhr die Haarnadelkurven sicher. Vorbei an einem Gletschersee auf 1350m ü. N. fuhren wir immer höher. Eine beeindruckende Natur war rundherum zu sehen. Am Dalsnibba angekommen, hatten wir ca. 40 Min. Zeit alles zu erkunden. Für eine Strecke, für die sonst aufgrund des vielen Verkehrs 60 Min. benötigt wurden, brauchten wir heute morgen nur 30 Min., da kaum ein anderes Fahrzeug unterwegs war. Glück für uns, denn so konnten wir dort länger verweilen und hatten noch die Möglichkeit einen kurzen Stopp an einem Gletscher-See einzulegen. 

Der Ausblick des Dalsnibbas war atemberaubend! Auch wenn der Wind uns um die Ohren pfiff und es nur 7 Grad Celsius waren, genossen wir den Ausblick in vollen Zügen und bauten sogar einen kleinen Steinturm.

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie überwältigend dieser Ausblick war. 

Dann ging es den Berg wieder hinunter und Clara erzählte noch einige Dinge. Wir fuhren wieder am Hafen vorbei um das nächste Highlight zu erleben. Die Fahrt durch die Adlerkehren. Oben angekommen konnten wir die 7 Schwestern sehen und ebenfalls nochmal einen tollen Blick über den Fjord genießen. Clara erzählte uns auf dem Weg, dass am Aussichtspunkt oft ein großer Rabe sitzen würde. Und genau so war es auch heute. Das schwarze Tier ließ sich ganz ruhig von den Touristen füttern.

Wir machten einige Fotos, gingen zu einem kleinen Wasserfall und genossen auch hier die Aussicht, bevor es zurück zum Schiff ging. Und natürlich auch heute: Ein Ausflug macht hungrig. 😀 

Nachdem Mittagessen gingen wir erneut von Bord. Schnell wurde Oma Moni informiert, dass wir bald die Webcam von der Anlegestelle in Geiranger erreichen werden. Dort winkten wir in die Kamera und Oma Moni schickte uns prompt einen Screenshot von der Liveübertragung. Dann ging es Richtung Wasserfall.

Am Campingplatz machten wir einen kurzen Halt um auch hier ein paar Fotos zu machen und schon wollten 250 Stufen hinauf, entlang des wirklich tollen Naturschauspieles, erklommen werden. Am zweiten Plateau angekommen, waren alle so müde, dass der Wunsch aufkam, zurück zugehen. Also wieder 250 Stufen hinab. 

Wir liefen am Pier entlang, besuchten einige Souvenir Shops und kauften die ersten Andenken. Bevor wir zum Geiranger-Hafen-Troll gingen um das obligatorische Troll-Foto zu schießen, gab es noch ein Softeis und einen Winker für Oma Moni an der Webcam. Bedankt haben wir uns in den Shops und beim Eis kaufen übrigens auf Norwegisch mit: „Tusen takk.“ (auf deutsch: Tausend Dank); das hatte uns Clara noch mit auf den Weg gegeben :-).

Zurück in der Kabine wurde erstmal heiß geduscht bevor es zum Abendessen ging. Heute gab es relativ früh Abendessen, da wir das Auslaufen auf keinen Fall verpassen wollten. Als das „Sail Away“ und das Horn ertönte befanden wir uns auf unserem Balkon, um nun auch die 7 Schwestern live, direkt vor uns, von unserem Balkon aus zu erleben; heute waren es nur vier Schwestern. 

Dann gingen wir zum ersten Mal zu einer Show ins Theatrium: „Wer wird Millionär“. An den Tagen zuvor haben wir uns die AIDA Prime Time und die Shows live am TV verfolgt oder zum Einschlafen die Wiederholungen laufen lassen. Wir machten es uns an der Bar gemütlich und spielten die ersten Runden digital mit.

Es ging zurück auf die Kabine, um den Sonnenuntergang zu bestaunen; für eine uneingeschränkte, frontale Sicht, gingen Lya und ich nochmal ganz nach oben an Deck. 

Zum Abschluss schaute ich mir mit Leny und Lya die Laser-Show im Beachclub an, während SID auf der Kabine ein Video schnitt. Glücklich, aber sehr müde vielen alle ins Bett. 

Fazit des Tages: 
Ich bin wirklich überwältigt von diesem Tag. Geiranger und die Umgebung sind unbeschreiblich schön. Die Fotos können das alles gar nicht wirklich wieder geben. Wir haben in so einem kleinen Dorf so viel erleben dürfen, sind mindestens 600 Stufen gelaufen, was ich an der ein oder anderen Stelle in meinen Beinen merkte, aber jeder Schritt hat sich gelohnt. 

Wir sind ca. 16.525 Schritte gegangen und haben ca. 10,1 km zurückgelegt. Das Wetter war toll und es war wirklich ein gelungener, unvergesslicher Tag.

Morgen legen wir in Trondheim an. Da wir die Stadt auf eigene Faust erkunden, werden wir morgen etwas länger schlafen, worauf sich alle freuen! 

Video – 25.08.2023 – Tag 06 – Geiranger

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