Tageskabine, emotionale Abschiede & Rückreise

– Steinwerder & Kelkheim –

Was soll ich sagen? Heute war der Tag der vielen Emotionen. SID war schon früh wach und schaute das Anlegen in Steinwerder vom obersten Deck aus. Ich genoss noch etwas den Ausblick aus meinem Bett auf das Wasser. 

Wir weckten Leny und Lya und machten uns bereit für das Frühstück. Wehmut lag bei uns in der Luft. Wir versuchten das positive Gefühl der letzten Tage nicht von der Traurigkeit des Abreisetages übertünchen zu lassen. Es war nicht immer ganz so leicht. 

Beim Frühstück kamen einige der Crew Mitglieder und wollten sich verabschieden. Wir erklärten, dass wir noch mal zum Mittagessen kommen würden, da wir eine Tageskabine gebucht haben und somit das Schiff nicht bis 10:00 Uhr verlassen müssen.

Die Zeit nach dem Frühstück verbrachten wir damit, dass wir in den Wave Club gingen und Air Hockey spielten. Um 10:00 Uhr wechselten wir dann von Kabine 11141 zu unserer Tageskabine 11238. Die neue Kabine befand sich auf der Backbordseite. Vom Balkon aus konnten wir sehen, wie die Mitreisenden von Bord gingen, sich in die Warteschlage für den Pendelbus stellten oder das Auto beluden.  

Kabine 11238 war eine Kabine mit einem Bad und einem begehbaren Kleiderschrank. Das Bett stand nicht direkt am Fenster sondern, das Sofa stand an der Balkontür.

Leny wollte gerne noch ein Foto von der ersten Kabine machen und so gingen wir nochmal zurück. Während Leny alles fotografierte, unterhielt ich mich mit dem House Keeping Mitarbeiter. Er erzählte mir, dass er seit April auf dem Schiff sei und noch keinen freien Tag hatte. Er käme von Sumatra und es dauere noch bis Januar bis er nach Hause zurück kehrt. Ich erzählte, dass mein Schwiegervater auch von Sumatra komme. Darauf hin sagte er: „Oh, I told my friend, he looks like batak!“ Ja, he looks like Batak. Über diesen Satz wird sich Opa Martin sicher freuen, wenn wir ihm davon erzählen. SID unterhielt sich noch kurz mit ihm und wir machten ein Foto von ihm und unseren Mädels. 

Die letzten Stunden unserer Reise waren nun angebrochen und wir wollten auf der Lanai Bar ein letztes Mal die Sonne genießen. Leny bestellte, wie gewohnt, ihren „Summertime“ Cocktail und durfte ihn wieder selber mixen. Die ersten neuen Gäste kamen nun auch schon an Bord. Kaum vorstellbar, dass wir vor 11 Tagen das erlebt haben, was sie nun erleben werden. 

Lya und SID gingen nochmal kurz in die Kabine, um ein iPad zu holen. Leny und ich gingen in der Zeit zur Plaza, wo alle neuen Gäste das Schiff betraten. Wir wußten genau, wie sie sich gerade fühlen. 

Wir nahmen im Theatrium Platz, da das auch unser erster Stopp am ersten Tag war. Leny und ich entdeckten Helmiyati, welche gerade an der Perla Bar war; wir tauschten unsere Kontaktdaten aus. Als SID und Lya kamen zeigten wir ihr das Video, in dem die komplette Crew, welche uns so herzlich aufgenommen hatte, vorkam. Dann kam der doofe Teil… Wir mussten uns verabschieden. Wir versprachen uns, in Kontakt zu bleiben und es flossen einige Tränen.

Dann ging es zurück zur Lanai Bar. Noch mal ein Cocktail bestellt, den wirklich Letzten, und dann schauten wir uns auch mit den drei Barkeepern das Video an. Die Verabschiedung war ebenfalls sehr herzlich.

Zeit für das Mittagessen. Wir saßen an dem Tisch, an dem wir am Tag der Einschiffung ebenfalls saßen und unser erstes Mittagessen zu uns nahmen. Jetzt aßen wir hier für diese Reise das letzte Mal. Auch hier gab es eine herzliche Verabschiedung, nette Abschiedsgespräche und viele Umarmungen.

Der letzte Gang auf Deck 11 folgte, um unser Handgepäck zu holen und das Schiff zu verlassen. Voll bepackt ging es zu Deck 6, wo der nette Sicherheitsmitarbeiter uns auscheckte und sagte: „Hoffentlich bis bald!“

Auf der Gangway sprach keiner von uns ein Wort. Es war eine bedrückende Stimmung. Diese wunderbare Reise war jetzt einfach vorbei. 

Wir konnten unser Gepäck in der Halle bereits von oben sehen. Wir beluden den Gepäckwagen und gingen zum Auto, vorbei an den wartenden Reisenden, die sich heute nun auf dieses Abenteuer begaben. 

Das Auto war schnell beladen und los ging es in Richtung Kelkheim. Als wir vom Parkplatz fuhren lief der AIDA Auslaufsong: „Sail Away“.

Nach einer Std. machten wir einen kurzen Stopp im Outlet in Soltau. Leny staubte ein Paar neue Airmax ab und Lya einen Rucksack. Das Navi lotse uns nun, an einem riesigen Stau vorbei über die Dörfer der Lüneburger Heide. Gefühlt dauerte die Heimreise ewig. Die Ankunftszeit veränderte sich von 19:25 Uhr auf 20:29 Uhr. Wir fuhren durch verschiedene Wetterzonen: Starkregen, Sonnenschein, Regenbögen… Eine Std. vor Frankfurt vertraten wir uns nochmal kurz die Beine und ab ging es nach Hause.

Fazit des Tages:
Es war ein Tag voller Emotionen.
Neben so vielen tollen Erinnerungen, Eindrücken, Erfahrungen und Erlebnissen begleitete uns Wehmut mit vom Schiff. Sogar Lya, die, wie in jedem Urlaub, Heimweh hatte, fand es schade, dass die Reise nun vorbei war.
Schön, dass wir wohl auch dem ein oder anderen an Bord ans Herz gewachsen sind und ich hoffe, wir halten unser Versprechen, in Kontakt zu bleiben.

Die Rückfahrt war anstrengend. Ich fahre lieber über die Autobahn als über unbekannte Dörfer. Aber da alle um mich rum schliefen, hatte ich die freie Musikwahl :-D.

Zu Hause erwartete uns Kater Mali. Auf dem Tisch stand eine tolle Überraschung zur Begrüßung. Vielen lieben Dank!!!
Der erste Koffer ist ausgepackt, die erste Waschmaschine läuft. Wir haben mit Oma Moni und Opa Ralf zu Abend gegessen und dann noch Fotos angeschaut.
Ständig sagt einer von uns, was jetzt gerade auf dem Schiff passiert oder was wir jetzt auf dem Schiff gemacht hätten.

Gelaufene km: 6,59
Gelaufene Schritte: 10.949

Der Alltag hat uns wieder…

Das war nicht der letzte Bericht unserer Reise. Wir werden noch einen abschließendes Fazit schreiben. 

Danke, aber schonmal an jeden, der hier begeistert mitgelesen und uns „begleitet“ hat! 

© Fotos/Bilder: Privat